Kleinste Chargen und / oder nicht-standsichere Produkte: Vollautomatische Maschinen stoßen in solchen Fällen schnell an ihre Grenzen, wenn es um die prozesssichere Etikettierung entsprechender Pharmaprodukte geht. Der Selbstklebespezialist HERMA geht deshalb mit dem halbautomatischen Rundum-Etikettierer 211 HC neue Wege. Die Maschine kombiniert die hohe Flexibilität manueller Produktzuführung mit einer vollständigen Pharmaausstattung inklusive Drucker für variable Daten und Codes sowie Kamera für die Druck- und Codekontrolle. Etwa 15 Produkte pro Minute können mit der 211 HC zuverlässig und präzise etikettiert werden. „Die Geschwindigkeit ist in diesem Fall jedoch nicht entscheidend“, betont Ulrich Fischer, Leiter Produktmanagement bei HERMA im Geschäftsbereich Etikettiermaschinen. „Wir reden hier zum Teil über personalisierte Arzneimittel oder zumindest über sehr kleine Losgrößen, wie es zum Beispiel bei Patientenstudien für Zulassungen der Fall ist. Die 211 HC stellt sicher, dass auch sie mit den gleichen Qualitätsstandards gekennzeichnet werden können wie Produkte, die in hoher Stückzahl und in hohem Tempo eine komplette, meist ja automatische Verpackungslinie durchlaufen.“ Der Einsatz der 211 HC ist deshalb überall dort ideal, wo kleine Glasvials, Spritzen, Karpulen und Pens etikettiert werden müssen, die oftmals schon allein aufgrund ihrer Form, Größe oder ihres Gewichts von gängigen vollautomatischen Maschinen nicht zu bewältigen sind.
Schnelle Umrüstung mit Formatsätzen
Bei der 211 HC werden die zylinderförmigen und formstabilen Produkte waagerecht zwischen zwei motorisch angetriebenen Anwalzrollen und der schwenkbaren Ablösekante mit Andrückrolle in Rotation versetzt. Das Etikett wird anschließend auf das rotierende Produkt gespendet und in korrekter Position angewalzt. Die Toleranzen in der Höhe und im Spiralversatz liegen bei lediglich ± einem Millimeter. Nach dem Etikettiervorgang schwenkt die Ablösekante zurück und das etikettierte Produkt wird von Hand aus der Etikettierstation entnommen. Im Fall eines Fehlersignals vom Kontrollsystem stoppt die Maschine mit einer entsprechenden Meldung. Das fehlerhafte Etikett kann dann der Bediener manuell an der Ablösekante entfernen. Für den Druck variabler Informationen wie Verfallsdatum oder Chargen-Nummern vor dem Abspenden können unterschiedliche Thermotransferdrucker oder Laserdrucker verwendet werden. Die Integration einer Kamera für die Druck- und Codekontrolle ist für alle marktgängigen Systeme möglich. Sofern Produkte mit wechselnden Abmessungen etikettiert werden, sind Formatsätze erhältlich, mit denen sich die Etikettieranlage schnell umrüsten lässt.
„Unter dem Stichwort ‚personalisierte Medizin‘ erleben wir derzeit bei der Entwicklung von Pharmazeutika eine deutliche Zunahme von kleinen Losgrößen – dafür die Kennzeichnung stets effizient und zuverlässig zu gestalten, ist eine Herausforderung“, sagt Martin Kühl, Leiter des HERMA Geschäftsbereichs Etikettiermaschinen. „Mit der 211 HC zeigt HERMA, wie das ohne Kompromisse bei Etikettierqualität und Prozesssicherheit möglich ist.“